Wenn JM zum wiederholten Male nach hause kommt und nichts in ihrem Hausaufgabenheft eingetragen ist, obwohl sie Hausaufgaben auf hat, dann besprechen wir den Sinn eines Hausaufgabenheftes. Ihr Argument sie hätte immer nur eine Aufgabe auf (stimmt auch meistens) und könne sich diese schließlich auch so merken, wird zum einen bestätigt, zum anderen aber erklärt mit, dass das nicht immer so sein wird und sie deshalb jetzt lernen muss sich die Aufgaben immer aufzuschreiben, nicht erst wenn sie sich sieben unterschiedliche Aufgaben nicht mehr merken kann. Gefolgt von "okay Mommy, dann schreibe ich das jetzt immer auf." und offensichtlichem Verständnis. Am Freitag kam direkt die Erklärung "Mommy ich habe heute wirklich keine Hausaufgaben, deshalb steht auch nichts im Hausaufgabenheft." Alles gut!
Bei manchen Leuten läuft ein ähnlicher Umstand irgendwie anders: Das Kind kommt von der Schule nach hause (Klasse 1) und nix steht im Hausaufgabenheft und so richtig erinnern kann sich das Kind auch nicht mehr. Das passiert ein paar Mal, dann sucht die Mutter das Gespräch mit der Lehrerin, denn diese hat schließlich die Pflicht darauf zu achten, dass die Kinder wissen, welche Hausaufgaben sie aufhaben, also muss auch die Lehrerin kontrollieren, ob alle Kinder die Hausaufgaben korrekt aufgeschrieben haben...
Und was lernt das Kind daraus? Für den Erfolg in der Schule ist auf jeden Fall der Lehrer verantwortlich?!? Und auf lange Sicht wohl auch, dass wenn etwas schief geht der Lehrer schuld/unfähig/dämlich ist und sowieso keine Ahnung hat, aber die Eltern regeln das dann, oder wie?
*kopfschüttel*
Nachvollziehbare Erklärungen, die helfen dem Kind zu zeigen, dass das Ziel Selbstständigkeit sein soll. Klappt immer ganz gut bei uns. Reden, Erklären, Zuhören, Hinschauen, sollten eigentlich selbstverständlich sein, sind es aber wohl nicht immer.
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