Mittwoch, 24. Februar 2010

Moral

Vielen Dank für diesen Kommentar! Er spricht mir aus der Seele! Bei einem Bericht in der Tagesschau und den diversen eingeblendeten Kommentaren verschiedenster Leute zu diesem Thema saß ich irritiert auf dem Sofa und stellte mir die ganze Zeit die Frage, ob ich einfach nur ein (im wahrsten Sinne des Wortes) verrücktes Verständnis habe. Warum es denn scheinbar nur mich irritiert, wenn sich sämtliche Leute, die aus irgendeinem Grund etwas zu diesem Thema zu sagen haben hinstellen und von Respekt und vollstem Vertrauen faseln, niemand aber auch nur ansatzweise zum Ausdruck bringt, dass es eben nicht in ordnung ist betrunken über eine rote Ampel zu fahren und das jeder der so etwas tut Konsequenzen zu tragen hat, weil es nämlich Regeln im Zusammenleben gibt, die wir uns selber gegeben haben. Eine davon ist nun mal 1,54 Promille=Du darfst unter keinen Umständen mehr Auto fahren! Jeder Kraftfahrer würde sofort und unwiderruflich seinen Job verlieren, ohne große Debatte, einfach so! Ja, jeder hat das Recht Fehler zu machen, wir sind alle nicht perfekt, keine Frage! Und doch sind Fehler eben Fehler und müssen auch beim Namen genannt werden! Frau Käßmann hat meinen Respekt für ihre klare Haltung, für ihren schnellen Schritt und für ihre schnelle Entscheidung. Aus meiner Sicht aber Entscheidung, die unumgänglich als Konsequenz aus diesem Fehler getroffen werden musste!

2 Kommentare:

Ute hat gesagt…

Naja, daß ein Kraftfahrer danach seinen Job verliert, welcher ja immerhin auf Autofahren basiert ist klar. Was das aber mit dem Job einer Bischöfin zu tun hat, erschließt sich mir nicht.

Sicher, was die Dame sich da geleistet hat, ist nicht gutzuheißen. Daraus aber abzuleiten, daß sie als Bischöfin _zwangsläufig_ ihren Hut nehmen muß, finde ich leicht übertrieben. Mit der gleichen Begründung hätte man sonst auch von Clinton nach dem Lewinsky-Fall den Rücktritt fordern können.

JJ hat gesagt…

Klar, ein Kraftfahrer verliert seinen Job schon deshalb, weil er eine Grundvorausetzung - den Führerschein - vermutlich eine längere Zeit nicht mehr hat. Es geht doch aber alleine darum, dass ich nicht Moral predigen kann und diese von anderen einforde, wenn ich mich nicht selber auch so verhalte und eben sowohl in der Öffentlichkeit wie auch im Privatleben, wenn ich ein Leben führe, was mir eine Vorbildfunktion einbringt. Man kann eben nicht Wasser predigen und Wein saufen!