Natürlich habe ich mir die Trauerfeier angesehen, natürlich deswegen, weil Michael Jackson für mich ein ganz großer war, er war der King of Pop und ich bezweifle ernsthaft, dass ihm diesen Titel je jemand streitig machen wird. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es jemals wieder jemandem gelingen wird so viele Platten zu verkaufen - zumal heutzutage Platten auch eher nicht mehr gekauft sondern herunter geladen werden und außerdem auch nicht mehr Platten heißen, aber ein bisschen Nostalgie sei erlaubt.
Natürlich war es groß, natürlich war es pompös und natürlich war es auch der Auftakt zur Schaffung einer Legende, wobei das genau genommen ja bereits sein Tod war. Für mich war die Trauerfeier angemessen für einen Michael Jackson, für mich hatte sie einen Rahmen, der ihm würdig war. Es gab eine Menge sehr bewegter Reden, es gab eine Menge Erinnerungen. Vielleicht wäre es schön gewesen, wenn er in den Vergangen Jahren nicht so sehr verfolgt worden wäre, vielleicht wäre es schön gewesen, dass er zu Lebzeiten gewusst hätte, wie viel Wärme ihm Menschen entgegen bringen können, aber vielleicht hat er es auch gewusst, von den Menschen bei denen es für ihn wichtig war. Wer weiß das alles denn schon wirklich?
Erschrocken bin ich am Schluss, als seine Brüder und Schwestern auf der Bühne standen und seine 11 jährige Tochter sich an seine Schwester drückte. Schon da habe ich gewusst, dass sie etwas sagen wird. Und für mich war es der anrührendeste Moment als sie es tat. Jetzt kann man darüber spekulieren, ob es angemessen ist, eine 11 jährige in Trauer vor so vielen Menschen sprechen zu lassen, ob man ihr das wirklich zumuten musste… Ja, sie war überfordert, aber sie wird mit der ganzen Situation überfordert. Ihr Vater ist gestorben, da sind alle Kinder überfordert, egal wie alt sie sind! Und ganz ehrlich, wir kennen alle nicht die Wahrheit. Vielleicht war es ihr Wunsch das zu tun, vielleicht wollte sie es, vielleicht war es der Wunsch einer 11 jährigen Tochter endlich endlich mit der Hetzjagd und den Spekulationen in der Öffentlichkeit aufzuhören, vielleicht war es der Wunsch einer Tochter ihre Gefühle zu ihrem Vater der Öffentlichkeit zu sagen. Die Wahrheit werden wir niemals erfahren und die Frage ist, ob uns das irgendwie weiter bringen würde. Vielleicht sollten wir endlich damit beginnen uns darüber Gedanken zu machen, ob es angebracht ist im Leben von Kindern herumzutrampeln und in aller Öffentlichkeit die bösartigsten Sachen über ihre Eltern zu diskutieren, von denen wir vermutlich nicht mal den Hauch einer Ahnung haben sie der Wahrheit entsprechen oder nicht. Ich finde es schlimmer, was hinter dem Deckmantel des öffentlichen Interesses diesen Kindern zugemutet wird, als dass eine 11 jährige auf der Trauerfeier sagt, dass ihr Vater der beste Vater der Welt war und das sie ihn liebt!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen