Mittwoch, 8. Juli 2009

Brillentag

Für JM muss dringend eine neue her. Die Augen haben sich massiv verschlechtert - leider - und außerdem ist die derzeitige Sehhilfe jetzt etwas über ein Jahr alt und man sieht es ihr an. Sie wurde oft gerichtet und von der Farbe ist nicht mehr ganz so viel übrig. Trotzdem, JM liebt ihre Brille und dementsprechend saß sie missmutig im Auto. Alles zureden, dass sie sich eine noch viel schönere Brille aussuchen dürfte, als die, die sie jetzt hätte, haben nicht wirklich etwas genutzt.

Beim Optiker unseres Vertrauens angekommen ging es dann ganz schnell.

Optiker nimmt ein Gestell heraus und reicht es ihr: "Probier das doch mal auf, da sind auch ganz niedliche Blümchen an den Bügeln."
JM beäugt das Gestell missmutig und setzt es auf: "Das ist viel zu klein." Schon ist es wieder von der Nase.
Optiker nimmt ein weiteres Gestell: "Dann versuch das doch mal, dass ist ein bisschen größer."
JM setzt auch dieses auf:
"Das ist auch zu klein."
Optiker: "Stimmt, ein bisschen größer müsste es schon noch sein."
JM nimmt ein Gestell heraus und setzt es auf, ein kurzer Blick in den Spiegel: "Das nehm ich, dass ist schön."


Der Optiker und ich sehe uns an. Sie hat recht, es passt von der Größe her und steht ihr total gut. Ein kurzer Blick auf den Preis meinerseits - der ist okay.

Optiker: "Möchtest Du noch mal gucken ob Dir eine andere besser gefällt?"
JM: "Nein, das ist die aller schönste Brille, die es gibt."


Alles klar, dann hätten wir das Thema auch geklärt! In 10 Tagen können wir die Brille abholen, JM kann es kaum erwarten. Die Brille ist wirklich schön und steht ihr so gut, auch wenn sie damit noch mal älter aussieht. Ich bin froh, dass es so gut geklappt hat, wo sie mir seit dem wir das Rezept haben immer wieder gesagt hat, dass sie auf keinen Fall eine neue Brille haben will, weil ihre jetzige die allerschönste Brill auf der ganz Welt wäre. Trotzdem bleibt ein kleiner Beigeschmack, die Brille kostet das Doppelte wie die derzeitig schönste Brille auf der ganzen Welt und das liegt nicht daran, dass das Gestell teurer ist, die Inflation gestiegen ist, es eine Wirtschaftskrise gibt, sondern ausschließlich daran, dass ihre Augen so viel schlechter geworden sind und die Gläser dünner geschliffen werden müssen. Nicht gut sehen zu können heißt einfach, dass man nicht nur das Pech hat morgens aufzuwachen und nicht klar zu sehen bevor man die Brille auf der Nase hat, sondern dass man auch noch eine Menge Geld investieren muss um mit einer Brille gut sehen zu können. Ich kenne das Problem aus eigener Erfahrung und glücklicherweise ist JM´s Brille kostenmäßig von meiner noch weit entfernt, aber wenn sich ihre Augen weiterhin so rapide meiner Maulwurfsehstärke anpassen wohl nicht mehr lange...

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