Bang… Déjà-vu… Im Büro, ich telefoniere, meine Lieblingskollegin I. kommt rein. Ich beende kurz danach das Gespräch.
I: "War das…?"
ich: "Ja, woher weißt Du das?"
I: "Das hört man sofort an Deinem Tonfall."
I. hört es, OJ hört es, vermutlich hört es jeder außer mir. Das wirft für mich nicht die Frage auf warum das so ist, denn die Erörterung des "Warum" würde viele viele geschriebene Wörter in Anspruch nehmen und wäre nur eine Erklärung, die für mich zwar sehr vielschichtig, aber auch nicht wirklich verwunderlich ist. Es ist eher so, dass alleine die Tatsache, dass ich diese Tonfalländerung nicht bemerke in mir die Frage aufwirft, ob ich daran arbeiten sollte, dass es nicht so ist.
Ich habe mich bewusst dazu entschieden den Kontakt nicht vollständig abzubrechen, nicht nur wegen mir, sondern auch wegen JM, weil ich möchte, dass sie diese
Also stelle ich mir nicht die Frage, warum meine Stimme bzw. mein Tonfall sich im Gespräch - und vermutlich wird es ja nicht nur bei Telefongesprächen so sein - verändert, sondern es stellt sich eher die Herausforderung das zu wissen und zu versuchen darüber zu reflektieren, was das für die Zukunft heißt. Das es keinen Kontaktabbruch geben wird, habe ich ja bereits beschlossen, auch wenn dieses Kontakthalten mit bestimmten Handlungsweisen einhergeht, die anders sind als mit anderen Personen und die auch unumstößlich so bleiben werden, beispielsweise die Tatsache, dass diese Person niemals als Babysitter für JM einspringen wird oder Aktivitäten alleine mit ihr durchführen wird, solange sie noch so beeinflussbar ist aus eben genau diesem Grund.
Aber muss ich mir Gedanken darum machen, ob es okay ist, wenn ich mit einem anderen Tonfall spreche? Kann ich für mich beschließen, dass es für mich okay ist, wenn es so ist? Wenn sich die Frage nach dem "Warum" nicht stellt, kann ich dann für mich mit der Ist-Situation leben?
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