Montag, 27. September 2010

Manic Monday

Wenn am Morgen schon 10 Minuten fehlen, der gesamte Morgenablauf ein einziges Chaos ist, ist man zwar sehr erstaunt, aber durchaus erleichtert, dass es doch irgendwie geklappt hat pünktlich an der Schule zu sein.

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Ich fühle mich furchtbar nackt, denn im ganzen Stress habe ich es nicht mehr geschafft meine Wimpern zu tuschen. Der Plan war also, dass im Auto nachzuholen. Irgendeine Ampel ist schließlich immer rot und schafft Zeitfenster für solche Lebenswichtigen Frauen-Maßnahmen. Praktisch wäre es aber, wenn man zu diesem Zweck die Wimperntusche auch  mitnimmt. Nun, dann muss es eben auch ohne gehen.

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Grippeschutzimpfung beim Werksarzt (was es hier so alles gibt) stand schon am Morgen auf dem Programm und während der gemütliche und freundliche Arzt noch darüber philosophierte, ob wohl das Design der Impfausweise auch in Brüssel bestimmt würde, da offensichtlich jemandem daran gelegen war die Ärzte zu verwirren und das Ankreuzfeld für Influenza (die in diesem Jahr übrigens laut Merkblatt auch gegen H1N1 schützen soll) mit jeder Neuauflage woanders ist. In Brüssel, so wurde mir berichtet, befinden sich nämlich ausschließlich all jene Politiker, die für die hiesige Politik nicht taugten und während ich im Geiste eine Liste mit Namen machte, die ich zwar nicht nach Brüssel schicken würde, aber auf diese Eigenschaft durchaus auch zutrifft, injizierte er mir einen Totimpfstoff, dessen mögliche Nebenwirkungen ich im Merkzettel erst gar nicht gelesen hatte.

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Am Mittag in der Kantine - wo mich natürlich gefühlt alle anstarren, wegen der Nacktheit, ist ja klar. Schätze zwar, dass es den wenigsten aufgefallen sein dürfte, fühlt sich aber trotzdem so an und das können vermutlich auch nur Frauen verstehen. Etwas ist halt anders als sonst... An den Nebentisch setzt sich jedenfalls der durchaus attraktive Vorstandsvorsitze und lächelt mich mit seinem charmanten Lächeln an. Das entspannt extrem, zumal ich nach einem unauffälligen Blick hinter mich, ziemlich schnell feststellte, dass dort niemand war und auch niemand gewesen sein konnte außer einer Topfpflanze und die lächeln die wenigsten Leute an. Nett, sehr nett, doch durchaus...

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Beim Termin am Nachmittag mit Freundin N. ziemlich vom Thema abgeschweift. Dafür konnten wir beide unsere Seele erleichtern. Das tat gut, verdammt gut und musste einfach sein, bei dem was zur Zeit so los ist. Das Ziel des Termins haben wir trotzdem erreicht und die Terminplanung wurde auch nur um eine halbe Stunde überzogen. Für das bessere Gefühl war es das in jedem Fall wert. Dafür hänge ich dann auch gerne noch ein paar Stunden Homeoffice an die Arbeitszeit.

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"Mommy, ich helfe Dir beim Putzen. Ich habe eh gerade nichts besseres zu tun." sprach JM, denn Montags ist Badezimmer-Großputztag. Ja, dass sind schöne Momente, gemeinsame Momente. Okay, auf das Putzen könnte ich durchaus verzichten, aber trotzdem ist es schön gemeinsam etwas zu tun. Gleichzeitig zeigt es mir, wie groß sie geworden ist (ich weiß immer noch nicht so genau wann eigentlich), wie vernünftig und was für eine tolle kleine große Maus ich habe. Während aus dem Off also Hans Clarin Hui Buh sprach, wienerten und wischten wir gemeinsam im Kampf gegen Staub, Schmutz und Bakterien.

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Die neuerdings schwer angesagte Vorabend Serie mit den Zeichentrick-Dinos (hierzu teile ich Frau...äh... Muttis durchaus nachvollziehbare Einschätzung) wurde heute verworfen. Eine Runde Halli Galli Extrem war gewünscht. Während ich noch über die Abneigung von Elefanten zu Erdbeeren und Affen zu Limonen und deren pädagogischen Sinn nachdachte, wollten wir beide gleichzeitig auf die Klingel schlagen und uns so einen ansehnlichen Kartenstapel sichern und taten dies so unglücklich, dass ich JM mit meinem kurzen Fingernagel eine blutenden Macke in die Handfläche schlug und gleichzeitig mein Fingernagel dort brach, wo er deutlich noch am Nagelbett festgewachsen ist. Und zwar komplett durch, mit blutenden Riss. Sehr schmerzhaft und hat die halbe Nacht gepuckert. Damit endete die spaßige Gesellschaftsspiel-Runde und JM zog es doch vor den Rest der ausgestorbenen Urzeittierchen zu sehen und ich widmetet mich dem Abendbrot.

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Zur weiteren Abendgestaltung war ursprünglich ausgerechnet heute geplant, die Fingernägel mal wieder mit einem tief dunkelroten Nagellack zu verschönern, der zu diesem Zweck extra noch vor Arbeitsbeginn besorgt wurde (eigentlich habe ich ihn eher spontan gekauft, denn ich musste ein paar Besorgungen im hiesigen Drogeriemarkt machen). Das fiel aber durch den Unfall vorher aus. Zu groß war meine Sorge, dass sich der Riss mit Nagellack füllen könnte, was a) nicht sehr hübsch ist auf Dauer und b) verdammt brennt und das brauchte ich zum Dauerpuckern nicht unbedingt dazu.

Und so endet ein irgendwie stressiger Tag mit alltäglichen Höhen und Tiefen mit Rachs Restaurant Schule, bei der ich irgendwie vor einigen Wochen schon hängen geblieben bin und mit der Frage ob Sie oder Du angesagt ist bei Frau Schrowange. Bevor es um irgendwelche hyperaktiven Kinder auf irgendeiner Alm oder so gehen konnte, habe ich glücklicherweise die Kurve ins Bett bekommen. Zu viel Trash-TV kann ich dann auch nicht ertragen. Gute Nacht!

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Einen lieben Gruß aus "weiter Ferne" auf diesem Wege, weil es sonst sooo schwierig wäre mit der gemeinsamen Tasse Kaffee (ca. 1 1/2 Std. Fahrt).
Mir geht es einigermaßen gut, hoffe das Gleiche von Dir. PS: Ich lese immer wieder gerne in Deinem Blog :-)))

Liebe Grüße GH

JJ hat gesagt…

Einigermaßen gut, klingt nicht soooo gut. Ich würde gerne trotz der längeren Fahrt ein Tässchen trinken wollen. Vielleicht darf ich mich mit JM ja mal bei euch zu einem Tässchen einladen. Sind ja z. B. bald Herbstferien! Das würde mich wirklich freuen! Ich schicke Dir liebe Grüße aus der Ferne und freue mich immer über einen Kommentar vor Dir!