Vom ersten Buch gefesselt, das zweite Buch innerhalb von kurzer Zeit verschlungen, zog sich bereits der dritte Band kaugummiartig in die Länge und der Vierte? Die Seiten waren noch klebriger und die Geschichte wurde immer absurder, ging so weit, dass ich mich fragte, warum ich dieses Buch um Himmels willen lese. Eigentlich nur aus Prinzip, kein angefangenes Buch wird nicht zuende gelesen. Aber genossen habe ich es nicht. Der letzte Band war so absurd, dass ich mich durch die Seite gequält habe und aus dem Kopfschütteln kaum noch heraus kam. Was genau die Faszination des ersten Bandes, das fesselnde Lesen und immer weiter Lesen, weil ich wissen wollte wie es weiter geht, ausgemacht hat, war die Geschichte der großen Liebe, der einzig wahren großen Liebe. Eine fesselnde Magie und Liebe gegen jede Vernunft. Zugegebener Maßen ist die Autorin keine besonders tolle Schriftstellerin, die Charaktere werden wenig tiefgründig dargestellt und trotzdem gelingt es ihr Edward zu etwas besonderem zu machen, die Liebesgeschichte zu etwas so intimen, zu etwas mysteriösem, eine Liebe gegen jede Vernunft, die vermutlich deshalb so fesseln war, auch wenn es mich ein bisschen gestört hat, dass die tollpatschige Bella irgendwie stolz auf ihre Tollpatschigkeit war. Der vierte Band ist geprägt von völlig belanglosen Dialogen, die sich unendlich hin ziehen und die man nicht nur kürzen, sondern weglassen müsste. Edward verkommt zu einer völligen Randfigur, es würde nicht mal auffallen, wenn er nicht mehr dabei wäre, die ganze Story wird absolut skuril und alles, aber auch wirklich alles wird bis zum bitteren Ende totgequatscht. Erst kürzlich habe ich den ersten Band noch einer Bekannten wärmstens ans Herz gelegt. Heute würde ich ihr sagen, belasse es auch dabei, lies nicht weiter! Von den Filmen brauche ich gar nicht reden, der erste Teil zählt in meiner Rangliste auf jeden Fall mit zu den schlechtesten Filmen, die ich gesehen habe. Der zweite Teil wurde im Kino mit Arbeitskollegin N. gesehen und war besser, wenn auch immer noch nicht gut. Wer die letzten beiden Bände also noch nicht gelesen hat, dem würde ich sie nicht empfehlen, zu langatmig, zu absurd, viel zu konstruiert und vor allem den letzten Band hätte ich mir besser geschenkt. Nun ja, im Bücherregal sehen alle vier Bände nebeneinander immer noch schick aus. Immerhin ein Trost.
Jetzt also wieder Hakan Nesser, ein Inspektor Barbarotti, den ich noch viel mehr liebe als Van Veteren, weil der Charakter schon im ersten Buch so viel deutlicher und so viel ausgereifter war, weil ich Nessers Art zu schreiben liebe, weil ich seinen wilden Gedankensprüngen so gut folgen kann, weil er eine so fesselnde Art hat zu schreiben, weil er mein absoluter Lieblings Krimiautor ist und weil mich der Titel des Buches immer an einen lieben Klassenkameraden denken läßt, der den selben Nachnamen trägt.
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