Der Samstag bestand aus Einkaufen und JM´s Zimmer ausmisten. Wobei ausmisten wörtlich gemeint ist. Seit einiger Zeit stand sie immer, wenn sie aufräumen sollte vor einem schier unlösbaren Problem. Wie kann man in einem Zimmer aufräumen, das zwar durch Kästen und Kisten, Ordner und Schubladen sehr wohl strukturiert ist und in dem auch alles seinen Platz hat, aber wenn einfach alles voll ist, kann man eben auch nicht aufräumen. Also wurde die Chance genutzt, dass sie mit den Schwiegereltern zum Straßenfest unterwegs war. Vorschulspiele, Vorschulbücher etc. alles wo Kindergarten oder Vorschule draufstand kam schon mal generell weg. Riesige Mengen an Altpapier füllen jetzt die Tonne, denn JM ist eine absolute Sammlerin! Jeder Schnipsel, jeder Zettel, jedes Blatt wird aufgehoben, auch wenn es weder als Bild erkennbar ist, noch jemals dazu werden kann. Zwei Klappkisten voll von Zetteln, Schnipseln, unzählige gefaltete Papierbote, Papierflieger etc. wohnen jetzt im Altpapier. Krimskrams über Krimskrams fand sich in sämtlichen Boxen und Kisten. Eine Minischublade mit hochqualitativem Minispielzeug aus den Schokoeiern, Stempel, Figuren, Flummis, Schlüsselanhänger, gefühlte 200 Werbeschlüsselbänder, Döschen, unzählige Buntstifte, Malbücher, mindestens 18 Radiergummis, hunderte von Aufklebern, Luftballons… Ich könnte die Liste noch ein bisschen fortsetzen, aber das erspare ich Ihnen, ich denke Sie können es sich ungefähr vorstellen. Kurz um, dass Zimmer war voll, jede Ecke, voll und übervoll. Nun ist es aber nicht so, dass sich das über die Jahre angesammelt hat. Ich habe das Zimmer in regelmäßigen Abständen entrümpelt aber in den letzten Monaten gab es einfach bei so vielen Gelegenheiten Krempel, der nach und nach alles verstopfte.
Und JM? Sie kam nach hause und stellte natürlich sofort fest was los war - es war auch wirklich sehr offensichtlich - und was soll ich sagen, sie war erleichtert. Klar, einigen Dingen hat sie hinterher getrauert, einigen Dingen wird sie noch hinterher trauern (wenn sie feststellt, dass sie nicht mehr da sind), aber bei vielen Dingen wird sie es nie merken. Und sie war sichtlich froh ein aufgeräumtes und ordentliches Zimmer mit viel Platz zu haben und das war ihr ganz offensichtlich viel wichtiger als das, was jetzt nicht mehr da ist.
Den Sonntag haben wir nach einem ausgedehnten gemütlichen Sonntagsfrühstück, dem Wochenpensum an Kinderfernsehen (Sendung mit der Maus und Das Sonntagsmärchen) hier auf dem Flohmarkt verbracht. Erstaunlicherweise standen da ganz viele Leute, die versucht haben den Kinderzimmerkrempel zu verkaufen, den wir hauptsächlich in die Mülltonne gekippt haben. Sicher habe ich eine Menge Sachen für die Spielzeugbörse Anfang Oktober, hier, aufgehoben. Aber ich bezweifle ernsthaft, dass man den Großteil davon noch verkaufen kann und die Menge, die dort noch auf dem Flohmarktständen - auch kurz vor Ende des Flohmarktes - zu finden war, scheint das zu bestätigen. Von weiterem Krempelkauf konnte wir JM zum Glück auch abhalten.
Das Wochenende war also bestimmt von Ausmisten und dem Angucken von Ausgemistetem. Gekauft wurde nichts, ein paar Mal hat meine Hand zu alten Glasschüsseln und Platten gezuckt, aber mein Verstand hat gesiegt und etwas, was wir wirklich gebraucht hätten (wie zum Beispiel ein Kniffel-Spiel oder zumindest Würfel und ein Becher) habe ich nicht gefunden.
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