Ganz vertieft in dieses Buch, saß ich auf dem Sofa, als plötzlich ein Vogel vor die Terrassentür flog. Mir schwante Schreckliches, denn ein kleiner Piepmatz hat sein Leben bei solch einem Stunt schon ausgehaucht. Scheinbar braucht es einen bestimmten Lichteinfall durch die Fenster im Esszimmer, denn es passiert recht selten, dass ein Vogel vor die Scheibe fliegt.
Jedenfalls war es eine kleine Kohlmeise, die jetzt offensichtlich benommen und bewegungslos auf der Terrasse saß. Um herausfinden zu können, ob sie sich etwas gebrochen hat, habe ich ihr mit Hilfe der Einwegspritze aus JM´s Arztkoffer ein bisschen Wasser eingeflößt, welches sie auch ganz dankbar trank. Dann habe ich sie vorsichtig in meine Hand genommen - es war ganz eindeutig ein Erwachsener Vogel, ansonsten hätte ich ihn natürlich nicht angefasst. Durch die weichen flauschigen Federn konnte man das kleine Vogelherz bummern spüren, er bekam noch ein paar Tropfen Wasser, dann schüttelte er heftig das kleine Köpfchen und begann sich zu bewegen, also öffnete ich die Hand und der kleine Kerl flog - offensichtlich noch etwas benommen in die Birke.
Nichts gebrochen, ein sehr erleichterndes Gefühl. Nach einiger Zeit ist er dann weiter geflogen, was mich doch ziemlich beruhigt hat. Der arme kleine Kerl.
Erkenntnis des Tages: Vögel - insbesondere Kohlmeisen - sind viel leichter als ich gedacht hätte, unendlich weich und kuschelig warm.
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