Dienstag, 25. November 2008

Ende - Aus - Nikolaus

Es mag ja sein, dass meine Vorstellungen davon, wie und zu wem der Nikolaus denn genau am 6. Dezember kommt und wie und bei wem er irgendwelche Dinge in Schuhe steckt, vergisst etc. vielleicht nicht so sind, wie sie bei anderen schon immer waren.

Aber a) hasse ich den Spruch "DAS WAR SCHON IMMER SO!", das ist für mich eher der Hauptgrund es schon deshalb anders zu machen und b) kann ich absolut nicht nachvollziehen, warum ich oder besser gesagt wir als Eltern nicht das Recht haben, bestimmte Dinge so zu machen, wie wir sie für richtig halten.

Als ich klein war, musste ich meine Schuhe putzen - natürlich habe ich möglichst immer die größten ausgesucht, weil dort mehr reinpasst - und diese vor die Tür stellen, in der Hoffnung, dass ich übers Jahr gesehen lieb genug war, sodass der "Liebe gute Nikolaus" etwas Nettes oder Süßes in meine Schuhe legt. Das alles konnte ich durchaus auch schon mit wenigen Jahren Lebenserfahrung nachvollziehen und habe mich gefreut, wenn es etwas nettes gab. Spätestens wenn mich am nächsten Tag sämtlich Großeltern und Tanten angerufen haben, um mir mitzuteilen, dass der Nikolaus auch dort etwas für mich gelassen hätte, habe ich mich regelmäßig gefragt warum er das wohl getan hat, wo er doch schon mal bei mir zu hause war und etwas in meine Schuhe getan hat. Bei der Gelegenheit hätte er doch auch die Dinge, die dann bei Großeltern und sonstigen Anverwandten gelandet sind auch direkt bei mir lassen können.

Aber vielleicht habe auch nur ich mir jemals über diesen Umstand als Kind Gedanken gemacht. Trotzdem nehmen wir uns als Eltern das wirklich unverschämte Vorrecht heraus, unserer Tochter zu erzählen, dass sowohl der Nikolaus als auch der Osterhase NUR und AUSSCHLIESSLICH zu uns nach hause kommen. Zum einen, damit sie sich eben nicht diese Fragen stellt, die ich mir bereits als Kind gestellt habe und zum anderen, weil wir vor allem diese wahnsinnige Geschenke und Süßigkeitenflut eindämmen wollen.


Es ist ja schließlich nicht so, als würden wir jetzt allen Verwandten verbieten dem Kind etwas Süßes mitzubringen, wenn sie zu Besuch kommen, aber das passiert doch sowieso, egal ob es dazu einen Anlass wie Nikolaus oder Ostern gibt. Das heißt, wenn die Omas und Opas zu Besuch kommen, bringen sie eigentlich immer was mit und das ist doch auch okay und das dürfen auch alle weiterhin tun. Das haben wir niemals in Frage gestellt, sondern lediglich das ein oder andere Mal darauf hingewiesen, dass es manche Dinge bitte nicht einfach mal so zwischendurch geben soll oder es auch reicht, wenn sie mal zwischendurch ein kleines Teil statt ganz viele kleine Dinge auf einmal bekommt. All das steht überhaupt nicht zur Diskussion!


Aber ich finde diese ganze Schenkerei sowieso schon absolut übertrieben. Das Kinderzimmer quillt über von Kuscheltieren, die - weil sie so süß sind - mal eben zwischendurch mitgebracht worden sind und jetzt zustauben, weil es nicht möglich ist, dass ein fünfjähriges Kind, grob geschätzte, mindestens 100 Kuscheltiere zum Kuscheln benutzt oder als Lieblingskuscheltier ansieht und das obwohl es doch damals, als es das Tierchen im Spielzeugladen gesehen hat, es so gerne haben wollte.

Sorry, aber JM ist jetzt fünf Jahre alt und ich ärgere mich seit 5 Jahren darüber, dass ich mich jedes Jahr dafür rechtfertigen muss, dass der Nikolaus eben nicht zu anderen kommt und der Osterhase auch nicht. Und als Begründung auf die Nachfrage, warum DAS jetzt gerade so ein Problem ist, kommt immer "Bei uns früher kam der Nikolaus auch überall hin."

Klasse, sehr schön, aber bei uns eben nicht!!! Noch mal, ich verbiete keinem einzigen Menschen meiner Tochter einen Schokoweihnachtsmann zu schenken, weder zu Nikolaus, noch zu sonst einem Tag. Nicht mal zu Ostern hätte ich etwas gegen einen Schokoweihnachtsmann. Aber es gibt keine zusätzlichen Geschenke auch noch zu Nikolaus! Dann überbieten sich demnächst noch alle, wenn es darum geht, welches Nikolausgeschenk am besten, tollsten und vor allem teuersten ist oder mit welchem Nikolausgeschenk JM denn wohl am liebsten spielt. JM bekommt von Nikolaus etwas in ihre Schuhe und ein winzig kleines Geschenk, vermutlich ein Buch und das bringt der Nikolaus zu uns und legt es in ihre Schuhe bzw. daneben. Selbstverständlich dürfen alle Großeltern und sonstigen Anverwandten gerne Süßigkeiten mitbringen oder verschenken, aber ich werde niemals verstehen, warum JM suggeriert werden muss, dass diese vom Nikolaus wären. Das sind sie schließlich das ganze Jahr über auch nicht!

Sorry an alle, die dies jetzt lesen und erschrocken sind. Das musste ich jetzt einfach mal loswerden und diejenigen die nicht damit gemeint sind, werden das hoffentlich auch wissen!

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