Donnerstag, 6. März 2008

Kinderbetreuung

So, jetzt war gerade die Dame von der Kinderbetreuungs-Agentur da.
Leider wird Frau N. uns ja Ende Mai verlassen. Das wird nicht einfach werden fürchte ich. Sowohl für mich als auch natürlich für JM, aber für Frau N. wohl auch nicht. Sie hat zwar angeboten noch an zwei Tagen in der Woche zu kommen bis JM in die Schule kommt, aber ich denke das ist keinem zu zu muten. Für JM würde das bedeuten, dass sie von zwei unterschiedlichen Personen betreut werden würde und für Frau N. würde das einen riesen Aufwand an Fahrerei bedeuten, der natürlich zum einen sehr teuer wird und zum anderen aber auch vor dem Hintergrund der Erkrankung
eine nicht zu verantwortende Belastung darstellt.
JM weiß von all dem noch nichts und ich hoffe, dass wir eine sanfte Übergangsphase hinbekommen. Wir werden ihr wohl nichts von Frau N. Erkrankung erzählen, zumal ja auch überhaupt nicht klar ist, wie sich diese weiter entwickeln wird.
In jedem Fall wird es sehr schwer werden eine geeignete Kinderbetreuung zu finden, das hat mir Frau K. von der Agentur heute auch noch mal gesagt. Zum einen natürlich weil unser Verhältnis zu Frau N. in den letzten knapp 5 Jahren gewachsen ist und wir jetzt diese gewachsenen Ansprüche an eine neue Kinderbetreuerin sofort stellen und zum anderen haben wir mit Frau N. natürlich einen richtigen Glücksgriff gemacht. Wir waren uns immer einig über so ziemlich alle Erziehungsfragen und wir waren auch so auf einer Wellenlänge. Mir werden die Gespräche mit ihr auch sehr fehlen! Ich habe ihr in den letzten fünf Jahren so viele Dinge anvertrauen können, wie sonst kaum jemandem und ich konnte mit ihr auch immer sehr offen über meine Probleme mit U. sprechen. Sie hat mir gerade bei diesem Thema immer noch mal die Möglichkeit gegeben, die Situation auch mal aus einer anderen Perspektive zu sehen. Von daher verlieren wir nicht nur eine super tolle Kinderfrau, sondern ich verliere auch eine mütterliche Freundin. So oder so ist Frau N. ein Teil unserer kleinen Familie geworden und ein Familienmitglied zu verlieren ist natürlich besonders bitter.
Natürlich verlieren wir sie nicht richtig, es wird natürlich nach wie vor Kontakt geben, aber die Situation wird sich doch sehr verändern und es wird eine relativ große räumliche Distanz geben, die im Alltag immer schwer zu überbrücken sein wird. Das habe ich erst gestern wieder gesehen, als ich mit JM bei Oma E. war.
Aus irgendeinem Grund haben wir es seit Weihnachten nicht geschafft uns zu sehen. Wir hatten sie am 13. Januar eingeladen, aber sie konnte nicht kommen, weil es ihr nicht gut ging und seit dem gab es keine Zeit für mich mal nach Bo zu fahren. Erschreckend, wenn man bedenkt, dass wir bereits März haben. Zur Zeit mache ich mir gerade dazu viele Gedanken:
ZEIT
Eine ausgebuchte Woche, aufstehen möglichst um 5:45 Uhr, damit ich wenigstens die Möglichkeit habe noch in Ruhe die Zeitung zu lesen, der einzige Ego-Luxus, den ich für mich jeden Morgen brauche, auch wenn genau das dazu führt, dass ich so früh raus muss. Dann JM wecken, Frühstück machen, Zähne putzen, anziehen, Haare kämmen, Kiga Tasche packen. Nebenbei mich anziehens und fertig machen, damit wir um 7:45 Uhr los kommen. JM im Kiga abliefern, ins Büro fahren. Wenn ich es nicht schaffe so früh aufzustehen und trotzdem die Zeitung lese, kommen wir erst um 8:30 Uhr los und ich bin erst um 9 Uhr im Büro. Das führt natürlich dazu, dass ich dann auch erst später Feierabend machen kann und von JM am Abend kaum noch etwas habe und sie natürlich auch nicht von mir...
Arbeiten bis 17 oder 17:30 Uhr. Dann ist Spielzeit, außer Montags, da kommt JM selber erst gegeben 18 Uhr nach hause, weil sie ihren Englisch-Unterricht hat. Dann kuscheln wir von 18:30-19:00 Uhr auf dem Sofa und schauen fern bis zum Sandmännchen. Abendbrot machen, Vorlesen, Ausziehen, Zähne putzen usw. Spätestens um 20 Uhr ist Bettzeit. Bis hierher hatte ich dann schon im Normalfall einen 14 Stunden Tag. Der endet dann mit Aufräumen, Wäschefalten, Spülmaschine einräumen, Waschmaschine anstellen usw. gegen 21 Uhr. Meistens essen OJ und ich dann noch gemeinsam, schauen fern oder führen unsere geliebten Tiefgründigen Gespräche über Politik, Kindererziehung, Nachbarn, Geselllschaft, Job etc. Meist falle ich gegen 23 Uhr ins Bett und hoffe, dass ich es schaffe noch ein paar Seiten zu lesen. Schließlich ist es einer meiner guten Vorsätze für 2008 gewesen, mehr zu lesen. Bis jetzt klappt das auch ganz gut. In jedem Fall habe eigentlich ständig einen 18 Stundentag und um so mehr genieße ich gerade meine klitze kleine Woche Urlaub. Das tut verdammt gut!
Trotzdem Zeit ist und bleibt Mangelware und immoment weiß ich auch nicht, was ich besser oder anders organisern könnte um irgendwelche Zeitfenster besser zu nutzen. Abgesehen davon bin ich ja auch garnicht wirklich unglücklich mit der Situation aber hin und wieder bin ich einfach nur schrecklich müde und wünsche mir einfach einen Tag stehlen zu können, für mich, für JM, für OJ, für uns.
So, genug für heute und für Jetzt!

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